Sudbrock

Zehn Dekaden Möbelhandwerk in einer Jubiläumsbroschüre

Von der Ein-Mann-Tischlerwerkstatt zum renommierten Möbelhersteller mit heute 110 Beschäftigten: Diese wunderbare Geschichte wird nun in der 44-seitigen Unternehmenschronik erzählt, die Sudbrock zu seinem großen Jubiläum anfertigen lassen hat. Denn das Familienunternehmen mit Sitz im ostwestfälischen Rietberg-Bokel feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Die bewegte Geschichte wird erzählt von Edgar Fels, Wirtschaftsredakteur aus Bielefeld. Das Motto: Feinstes Gespür für Holz braucht schon 100 Jahresringe!

Der Ursprung in der Werkstatt

„Die Tischlerwerkstatt meines Großvaters in Wiedenbrück – das war der Anfang“, sagt Inhaber Johannes Sudbrock (60), der mit Theres Sudbrock das Unternehmen in dritter Generation führt. Was in Ostwestfalen im Jahr 1922 begann, genießt heute Weltruf: Denn Sudbrock steht in den Bereichen Wohnmöbel, Apartment, Schlafen und Büro als ganzheitlicher Anbieter individuell planbarer Systemmöbel für „Persönliches Möbelhandwerk auf höchstem Design- und Qualitätsniveau“.

Die Chronik gibt einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse der zehn Sudbrock-Dekaden. Die kleine Tischlerei läuft in den 1920er Jahren trotz der schwierigen Zeiten gut an. 1928 erweitern die Firmengründer die Werkstatt um ein Möbelgeschäft. 1948 folgt der Eintritt der zweiten Generation: Franz Josef Sudbrock weitet die Produktion aus. Ein weiterer Meilenstein wird Ende der 1950er Jahre erreicht: Sudbrock präsentiert sich erstmals auf der Kölner Möbelmesse und Händler aus Hamburg, Schleswig-Holstein und dem Ruhrgebiet finden Gefallen an dem Design und der Qualität der Möbel aus Ostwestfalen.

Am Standort Wiedenbrück wird es Mitte der 1950er Jahre für die Werkstatt zu klein. Da die Stadt kein passendes Grundstück anbieten kann, weicht der Betrieb auf Rietberg-Bokel aus. Hier entsteht 1957 die erste etwa 1.200 Quadratmeter große Fabrikhalle. In den 1960er und 1970er Jahren zählt die Firma bereits rund 70 Mitarbeiter. Sudbrock verkauft seine Möbel nun unter einem neuen Logo: DS-Dielenmöbel Sudbrock. 1977 entwickelt Sudbrock mit dem Dielenmöbel-Modell „Panama“ eines der ersten Systemprogramme. Der Kunde entscheidet über die Größe von Türen, Klappen, Schubläden. Mit „Panama“ wird Sudbrock deutschlandweit auch beim Endverbraucher bekannt.

Internationale und puristisch – Vorstoß in neue Bereiche

Mit Johannes Sudbrock, der zunächst in Rosenheim Wirtschaftsingenieurswesen studiert hat, folgt 1989 die dritte Generation. Schon bald setzt er neue Maßstäbe und führt ein Regalsystem ein. Damit stößt das Unternehmen in den Wohnbereich vor. 2002 zieht sich Franz Josef Sudbrock aus dem operativen Geschäft zurück, sein Sohn Johannes Sudbrock wird alleiniger Gesellschafter. Unter seiner Regie wird das Unternehmen moderner. Mit dem Programm „Cubo“ erhalten die Möbel ein puristisches Design.

Dank der Messeauftritte in Köln und Mailand erreicht Sudbrock auch das internationale Publikum. Längst sind Sideboards, Schränke, Regale, Tische, Betten und Garderoben, die in Deutschland über den Fachhandel vertrieben werden, auch bei Kunden im Ausland beliebt. So werden die Möbel etwa nach Benelux, Österreich, in die Schweiz, nach Russland, China und andere Länder exportiert. 2015 wird das Werk erneut erweitert. Allein die Produktionsfläche ist nun 13.000 Quadratmeter groß.

Johannes Sudbrocks Frau Theres, ebenfalls geschäftsführende Gesellschafterin, hat die Kreativität im Unternehmen weiter belebt, etwa neue Farben eingeführt. „Möbel als Poesie“, lautet ihr Credo und Ästhetik bis ins kleinste Detail. „Ein Sudbrock-Möbel erkennen Sie an der feinen Linienführung, an der Farbharmonie, und dass wir innen und außen in gleicher Qualität lackieren und furnieren“, sagt sie und ergänzt: „Wir bauen unsere Möbel nach Kundenwunsch und maßgefertigt für Menschen, die ein feines Gespür für diese Qualitätsmerkmale haben und die von ihrem Möbel mehr verlangen als reine Funktionalität.“

Theres und Johannes Sudbrock haben die Weichen für weitere erfolgreiche Jahre gestellt – wobei eine schwere Krankheit viele Pläne durcheinanderwirbelt. Im Februar 2018 wird bei Johannes Sudbrock ALS diagnostiziert, eine Nervenerkrankung. Seine Frau und er aber blicken nach vorn, informieren Mitarbeiter, Kunden und Händler und verstärken sich personell in der Geschäftsführung. Bis die vierte Generation das Unternehmen übernimmt, dürfte es noch einige Jahre dauern. Die Töchter Maria und Eva befinden sich noch in der beruflichen Ausbildung. Johannes Sudbrock will solange es geht im Unternehmen präsent bleiben. „Ich habe schon immer viel delegiert“, sagt er und fügt mit Blick auf die Sudbrock-Möbel hinzu: Es ist schon eine Glückssache, wenn man Dinge verkaufen kann, die einem selbst gefallen.“

Nachhaltig in die Zukunft

Großen Wert legt Sudbrock auf das Thema Nachhaltigkeit. Die Baumstämme, aus denen die Möbel entstehen, werden sorgsam ausgewählt, ebenso alle weiteren verwendeten Materialien. „Nachhaltigkeit ist bei vielen nur ein Wort“, sagt Johannes Sudbrock und betont: „Wir stehen für Ressourcen schonenden Umgang mit Holz. Der ganze Baumstamm wird in unserem Werk sparsam bis zum letzten Holzspan genutzt.“ Zudem werde umweltfreundlicher, lösemittelfreier Lack verwendet.

Im Jubiläumsjahr ist Johannes Sudbrock stolz auf das bisher Erreichte: „Was uns auszeichnet, ist das persönliche Möbelhandwerk.“ Zudem betont der Firmenchef: „Es ist schön, Tag für Tag gemeinsame nachhaltige Werte für die Zukunft zu schaffen.“

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